Donnerstag, 18. Oktober 2012

Puppentrage Püppiglück

Neulich hatte unsere Nachbarin Besuch von einer ihrer Freundinnen und deren 4 Monate alten Baby, welches sie in einer Manduca vor den Bauch geschnallt herumtrug. Als die Kleine das winzige Kindlein entdeckte, war sie äußerst faziniert.
Sie verkündete mit ganz großen, runden Augen: "Baby - Gauch - Mama gucken!" Was soviel bedeuten sollte wie Mama, guck mal, da ist ein Baby vor dem Bauch der Frau. Sie wollte sofort das Baby genauer angucken  und forderte mich dann vehement auf, ich solle mir doch auch ein Baby vor den Bauch tun, was in ermangelung eines Säuglings aber ziemlich unmöglich war - bei Tina ist dieser Zug schon abgefahren, denn mit fast 2 trage ich sie eher selten und wenn dann nur (bis auf wenige Ausnahmen) auf dem Rücken.
Jedenfalls wollte die Maus dann, als wir wieder drinnen in der Wohnung waren, auch ihr Baby, also ihre Püppi tragen. Hmmmm. Das war gar nicht so einfach, besonders, wenn man so ganz spontan etwas aus dem Hut zaubern soll, mit dem das dann klappt.
Meine Lösung war dann kurzerhand einen (zu kurzen) Schal von mir in eine Tragetuch umzufunktionieren, was eher schlecht als recht hinhaute. Das Ergebnis könnt ihr hier bewundern:


immerhin hat die Konstruktion einen ganzen Nachmittag lang gehalten bis wir dann unter mildem Protest ins Bad zum Waschen und Bettfertigmachen gegangen sind.
Am selben Abend habe ich dann noch *das* Internat befragt und kam zu keiner brauchbren Lösung: Die eine Puppentrageanleitung hatte die Frau rausgenommen, damit sie ihre Tragen besser in ihrem ets-Shop verkaufen kann und nicht alle sich selber eine nähen können. Die Puppen-MeiTei fand ich grundsätzlich in Ordnung, aber perspektivisch wollte ich lieber etwas, dass Kinder ab 3 dann später auch selber anlegen können. Insgesamt ist die Maus auch eigentlich noch etwas klein dafür, weil man sie keine Sekunde aus den Augen lassen darf, wenn sie eine Trage umhat, weil das auch nicht ganz ungefährlich ist. Außerdem ändern Kleinkinder so oft ihre Meinung, dass man dann nicht friemeln wöllte, wenn die Trage oder das Tuch alle 2 Minuten dran und abgewurschtelt werden muss.

Von den großen Herstellern gibt es natürlich auch Produkte für Puppenmuttis, zum Beispiel das Puppenbondolino (Miniaturausgabe ohne Täschchen vorne), den Mini-Beco (vorne mit Schnalle geschlossen), den Mini-Ergocarrier (fast genau wie der große) oder die Mini-Marsupi (ebenfalls identisch zur großen Variante nur in kleiner) sowie diverse Puppentragetücher. Außerdem gibt es auch von vielen Spielzeugherstellern mehr oder weniger sinnvolle/schöne/nutzbare Puppentragen. Diese sowie auch die den Originaltragen nachempfundenen Teilchen sind alle fast ausnahmslos sehr teuer und meist auch erst ab 3 Jahren empfohlen, weshalb ich weiter stöberte.
Hier und da fand ich ein paar Anregungen von Leuten, die selbst kreativ geworden waren und Puppentragen vom Täschchen bis zur MeiTei-Variante selbst genäht hatten, davon gefiel mir aber nichts so recht.

Also wägte ich ab, ob ich die Idee des Selbernähens doch verwerfe und in den sauren, sehr kostspieleige Apfel beiße, eine Fertiglösung zu erwerben. Insgesamt fand ich aber dann doch, dass 25 bis 30 Euro für eine annehmbare Lösung wie Beco-, Ergo- oder Marsupi-Mini (ein Babybjörn-Imitat war von vornherein ausgeschlossen - wer mich kennt, weiß warum) einfach momentan zu viel sind.

Also klamüserte ich mir doch eine eigene Variante aus, die sich vor allem am Marsupi orientiert, weil ich die Idee, die Bügel mittels Klett zu verstellen, wirklich gut und Kindgerecht fand.

In mühevoller Kleinarbeit entstand dann meine Püppiglück-Trage:






Dummerweise hatte ich mich beim zuschneiden gröbstens vermessen, so dass die Trage war nurtzbar war, aber kaum Wachstumszuwachs enthielt. Man bekam sie quasi ganz gut zu, aber nur, wenn man kein größeres Plüschtier hineintut oder die Kleine nicht signifikant wächst oder zunimmt in den nächsten Monaten, was ich mal als ausgeschlossen betrachten würde ;-)

Also habe ich mich wohl oder übel nochmal hinsetzten müssen, um die Träger zu verlängern, aber naja, es half alles nix und musste sein. Zum Glück (im Unglück) war ich ja zwischenzeitlich mal eine Woche gezwungen, der Schule fern zu bleiben, weshalb ich jetzt mit stolz das verbesserte Ergebnis plus passender (leicht vermurkster) Tasche präsentieren kann:




Im angelegten Zusatand konnte ich bisher noch keine Bilder machen, da momentan eher die Matchboxautos und Papis GalaxyTab von Interesse sind bei der Kleinen, aber sobald ich welche hab, teile ich sie selbstverständlich gerne.




1 Kommentar:

Stephi H. hat gesagt…

Find die Trage sehr schön! Bin auf deine Seite gestoßen, als ich nach einer Anleitung am suchen war.
Gibt es ne Möglichkeit zu der von dir entwickelten Trage eine Anleitung zu bekommen? Das wäre echt super!!!

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